Im Bergsteigerdorf mit Gletscherblick, wechseln sich alte Engadiner Häuser mit stolzen Belle Epoque-Bauten ab und schenken dem Dorf eine ganz besondere Postkartenansicht. Pontresina wohnt auf einer Sonnenterrasse und eint alle, die Naturspektakel mögen. Von hier aus winden sich zahlreiche Wege in die Höhe und geben den Blick auf die Engadiner Bergwelt und ihre majestätische Berninagruppe frei.
Geographisch gesehen ist Maloja der südlichste Ort des Engadins. Politisch gesehen, gehört es zum Bergell, das sich am Ortsende spektakulär auftut. Von diesem Naturschauspiel haben schon Künstler wie Giacometti und Segantini geschwärmt und berühmte Pinselstriche hinterlassen. Heute trifft man vor allem auf Wanderer, Seilschaften und Langläufer. Ist Maloja doch der alljährliche Startort für den berühmten Engadiner Ski-Marathon.
Die Engadiner Häuser sind im Ortskern hübsch zusammengewürfelt und versprühen einen stimmigen Charme. Darüber thront das legendäre «Waldhaus», darum herum landschaftliche Anlaufpunkte. Zum Beispiel das Val Fex oder die Berge, die hier an den Ufern von Silsersee und Silvaplanersee enden.
Bestimmendes Motiv ist der Berg Corvatsch, der das ganze Jahr zum Aktivsein lädt. In den Sommermonaten wandern die Blicke über den Silvaplanersee, weil er dann mit bunten Tupfern übersät ist. Kiter und Surfer haben den Ort zum Dorado erkoren, um mit dem Malojawind über den See zu preschen. Ein herrliches Schauspiel, das Silvaplana und seinem Ortsteil Surlej eine interessante Dynamik verleiht.
Der Bach teilt den kleinen Ort in zwei politische Gemeinden. Silvaplana und St. Moritz. Geographisch liegt das beschauliche Dorf mit dreihundert Einwohnern an schönster Lage. Den Champfèrer See vor der Nase und den Berghang Albana im Hintergrund. Lediglich einen Schneeballwurf vom Skigebiet St Moritz entfernt.
Polo on Ice. Weltcuprennen. Shoppingmeile. So kennt und liebt man St. Moritz auf der ganzen Welt. Der urban angehauchte Ort hat es aber trotz seiner Popularität verstanden, die Ruhe zu bewahren. So lässt es sich im Müssiggang die Bergwelt erobern, übers gefrorene Eis wandeln oder hinter den Fenstern legendärer Hotellobbies und Skihütten in eine herrliche Kulisse hineinträumen.
Celerina rühmt sich als die Sonnenkönigin des Engadins. Liegt doch das frühere Bauerndorf so glücklich, dass die kräftige Bergsonne ihre Strahlen etwas länger hierher schickt. Im Ortskern vermittelt das Cresta Palace einen Hauch Grandezza und bildet einen spannungsreichen Kontrast zu den gepflegten Engadiner Prachthäusern am Innufer und in den schmalen Strässchen beim Gotteshaus „Bel Taimpel“.
Hier landet man auf dem höchstgelegenen Flughafen der Alpen. Hier ist die Rhätische Bahn zu Hause und hier lebt ein Grossteil der Engadiner. Für seine rund dreitausend Einwohner und zahlreichen Gäste, hat es demnach viel Infrastruktur zu bieten. Eine ansehnlichen Anzahl Geschäfte aber auch touristische Highlights, wie der Aussichtsberg Muottas Muragl oder das mystische Mineralbad, das 2009 eröffnet wurde.
Wer Bever hört, denkt unmittelbar an das Val Bever. Ein friedlicher Seitenarm, der via Pferdekutsche oder zu Fuss zu erkunden ist. Rechterhand schlängelt sich der Märchenweg mit Engadiner Geschichten in den Einschnitt hinein. Eine Hommage an die Märchenkultur des alten Dörfchens mit seiner historischen Kirche und den stattlichen Häusern an der Chà d`Mez und Chà Suot.
Im zweigeteilten La Punt Chamues-ch beginnt die Plaiv. Ein reizvoller Landstrich, der sich gemütlich bis zur Ortschaft S-chanf ausbreitet. Der Hausberg, Piz Mezzaun, misst fast 3000 Meter, ist aber nicht der einzige Höhepunkt der Gemeinde. Das ruhigste Seitental des Engadins, das Val Chamuera, hat sich die wilde Berglandschaft gleich dahinter ausgesucht. Und wer viel gerühmte Sternenküche mag, findet früher oder später sowieso an den Fuss des Albulapasses.
Von der grössten Burgruine des Engadins, Guardaval, kann man das kleine Heer der Steindächer von Madulain bereits ausmachen. Begibt man sich an das vorgelagerte Innufer, ergänzen scraffitiverzierte, farbenfrohe Fassaden die Ansicht. Madulain ist zwar die kleinste Gemeinde des Tals, hat aber grosses Ruhe- und Erholungspotenzial, das sich auf einer Vielzahl Wanderwege und Loipen auskosten lässt.
Man könnte es als das St. Moritz der Plaiv bezeichnen. Bietet Zuoz doch allerhand Spezialitäten. Der Blick ist weit und über das Tal erhaben. Der Ortskern so gut erhalten, wie fast kein Zweiter und Anziehungspunkt für das Publikum, das es authentisch und unauffällig mag. Und weil die Natur auch hier etwas Besonderes hergibt, kommen Carver und Nordic-Sportler genauso auf ihre Kosten, wie die Golfer auf dem Championship-Kurs im kupierten Grün.
Chapella, Susauna, Cinuos-chel. In S-chanf reihen sich nicht nur prachtvolle Zeugnisse der romanischen Baukultur aneinander. Zu S-chanf gehören auch die drei Fraktionen, die an Urtümlichkeit wohl kaum zu übertreffen sind. Hat man die Aussprache langsam intus, sollte man nicht länger warten, um in den Nationalpark aufzubrechen. Das Val Trupchun bildet hier eine wunderbare Pforte, die besonders im Herbst ein Muss für Wildtierliebhaber ist.
Das Unterengadin beginnt leise und unspektakulär in der kleinen Gemeinde Brail. Namensgeber ist der Inn, dessen Wasser vom oberen Inntal, dem Oberengadin, ins untere Flusstal sprudelt. Dort hat es eine schluchtartige Landschaft geformt und an den Hängen Dorfbilder entstehen lassen, die noch heute so intakt sind, dass sie Seltenheitswert geniessen. «L’Engiadina Bassa» ist ein vielseitiges Tal und wer sich hier umsieht, wird auf viele Perlen stossen. Sei es der Nationalpark, das idyllische Val S-charl, die gezackten Unterengadiner Dolomiten oder das Künstlerdorf Sent, die allesamt mit Rückzugsqualitäten begeistern.
Vor der Kulisse des höchsten Graubündners, führt der Weg über den Berninapass hinab ins Puschlav. Liegt oben noch Schnee ist unten bereits Frühling. Das steile Tal ist geprägt vom Landschaftswechsel, von berühmten Eisenbahnschienen und den ersten Weinreben, die den Weg ins Veltlin zeigen. Für diese Ausnahmeerscheinung hat es die Strecke der Bernina-Bahn und die angrenzende Landschaftszone zum Unesco Weltkulturerbe-Label im Jahre 2009 gebracht. Dabei vollendet der Hauptort Poschiavo die Sehnsucht nach Süden wohl am meisten. Mit blühendem Oleander und einer Piazza, die an Markttagen fröhlich überquillt und an den anderen zum kleinen, starken Espresso im italienischen Ambiente lädt.
Am Malojapass (1815 m) nimmt das Hochtal eine Auszeit, bevor die Schweiz im Süden auf 333 m endet. Auf diesen 25 km begegnen sich Nord und Süd auf eindrückliche Weise. Taldörfer, wie Vicosoprano und Soglio blinzeln bereits in oberitalienischer Bauweise aus der vielfältigen Landschaft, die von offenen Wiesen, dem grössten Kastanienwald Europas und felsigen, mit Eis bedeckten Hängen geprägt ist. Auf Trubel verzichten die Bergeller ganz bewusst. Dafür sind allenthalben noch Spuren der Römer, Patrizier und bäuerlich alpinen Kultur zu entdecken, die Künstlern wie Rilke, Marlin und der Familie Giacometti Raum für Inspiration bot.